LandFrauen erzählen

von Wilhelmine Schladetsch

 

 Nach meiner Ausbildung in der ländlichen Hauswirtschaft kam ich 1946 als geprüfte Wirtschaftsgehilfin ( heute heisst es Hauswirtschafterin) von Angeln auf einen 40 ha grossen Hof nach Dithmarschen.

 

 Die Bäuerin bewirtschaftete den Hof mit 3 jungen Leuten, der Bauer war noch in Internierungshaft. Ich war unter Oberleitung der Bäuerin für Küche, Haushalt und Garten verantwortlich. Außerdem war noch ein „junges Mädchen“ da zur Mithilfe im Haushalt und zur Betreuung der drei Kinder und für andere anfallende Arbeiten.

 

 Für mich war der Sprung von Angeln nach Dithmarschen eine große Umstellung. Hier war alles anders als in Angeln. Es wurde ganz anders gekocht. Viele spezielle Dithmarscher Gerichte, z.B. Mehlbeutel und Klüten musste ich erst lernen zu kochen.

 

Aber das größte Problem kam gleich in den ersten Tagen auf mich zu, nämlich das Brennmaterial. Bei uns zu Hause und auf meinem Lehrhof gab es immer genug Brennholz aus den Knicks und auf vielen Höfen auch aus eigenem Wald. Hier in Dithmarschen gab es nichts anderes als Kohlstrunken, die im Frühjahr vom vorjährigen Kohlfeld abgesammelt wurden. Statt Kohlen gab es Ölkreide, das war ölhaltige Erde, die aus den Ölgewinnungsgebieten rund um Hemmingstedt kam. Es brannte prima, wenn man vorher ein kräftiges Feuer von Kohlstrunken im Herde hatte und darauf ein paar Schaufeln Ölkreide gab. „ Feine Sache“, dachte ich. Aber als ich inzwischen andere Arbeit verrichtet hatte und mal wieder nach dem Herd sah, lag nur noch ein toter Erdklumpen im Feuerloch und die Töpfe kochten nicht. Nun war guter Rat teuer. Die verbrannte Erde musste raus und das Feuer neu angelegt werden. Was hätte ich dafür gegeben, wenn ich unser schönes Buschholz aus Angeln gehabt hätte. Mir fiel ein plattdeutscher Spruch ein: „ De eerste Not wehrt warrn“, sä de Fru, dor hau se den Backtroog twei un mook sick Schüerwoter hitt.

 

Der Spruch konnte doch nur aus Dithmarschen stammen. Ich musste ganz schnell lernen, mit dem vorhandenen Brennmaterial zu kochen, wenn ich das Essen zur rechten Zeit auf dem Tisch haben wollte.

 

Zum Winter wurden dann Kohlen herangetauscht mit Fleisch und Speck aus Schwarzschlachtungen.

 

 Es waren schwere Jahre bis zur Währungsreform. Von da an ging es langsam auf-wärts mit der Wirtschaft. Ich lernte in der Zeit meinen Mann kennen und 1950 haben wir dann geheiratet. Wir wohnten zuerst auf einer kleinen Landstelle bei meinen Schwiegereltern in Eddelak. Mein Mann arbeitete zu der Zeit als Wirtschafter auf einem größerem Hof. 1954, bzw. 1955 haben wir beide die ländliche Meisterprüfung gemacht.

 

Am 1. Juli 1955 konnten wir einen 30 ha grßen Hof in Behmhusen bei Eddelak pachten mit sehr alten Gebäuden und einem verhältnismäßig kleinen Viehbestand. Auch im Hause war noch alles sehr rückständig. Dadurch kamen schwere Jahre des Aufbaus. Es gab keine Wasserleitung, kein Badezimmer und keine Heizung. Das Grundwasser war sehr eisenhaltig, so dass wir bei der großen Wäsche auf das Regenwasser angewiesen waren, das aus dem Regenbach mit der Handpumpe gepumpt wurde.

 

So ein Waschtag war immer einer der Großkampftage. Die Wäsche wurde abends vorher eingeweicht in Henko Bleichsoda, dann wurden 3 – 4 Brikett unter den Waschkessel gelegt, so daß das Ganze am Morgen lauwarm war. Am Waschtag bin ich immer eine Stunde früher aufgestanden, damit das Vorwaschen vor dem Melken fertig war. Mein einziges Hilfsmittel war damals ein Stampfer; damit wurde die Wäsche im Kessel durchgestampft, dabei kam man ganz schön ins Schwitzen. Danach wurde die Wäsche einmal gespült und dann mit frischer Seifenlauge (Persil) zum Kochen aufgesetzt. Wenn wir dann mit dem Melken fertig waren, kochte der Kessel schon. Nach dem Frühstück, wenn die Kinder versorgt waren, wurde die heiße Wäsche noch einmal tüchtig durchgestampft. Die einzelnen Stücke wurden dann in der Waschbalje durchgesehen und, wenn nötig, auf dem Waschbrett sauber geruffelt. Danach kam alles in eine große Spültonne. Die Seifenlauge wurde noch für die Buntwäsche verwendet, und zum Schluss kam noch das Stallzeug hinein. Nun ging es ans Spülen, bis das Wasser klar blieb. Alles musste mit der Hand ausgewrungen werden, die großen Stücke zu zweit. ( Ich hatte damals ein junges Mädchen, „eine Grootdeern“, die auch beim Melken und bei der Feldarbeit mithalf.) Wenn wir Glück hatten mit dem Wetter, wurde die Wäsche an einem Tag trocken, sonst mussten wir auf dem Hausboden nachtrocknen.

 

Als erste große Errungenschaft kam 1958 eine Trockenschleuder ins Haus. Ein Jahr später kam eine Waschmaschine, das war schon eine Erleichterung.

 

 Mittlerweile hatten wir vier Kinder. Sie wurden in den Jahren zwischen 1951 und 1958 geboren. Drei Jungen und zum Schluss ein Mädchen. Die Kinder wurden noch alle im Haus geboren. Für mich war das immer eine schöne Zeit. Die herrliche Ruhe im Wochenbett, die liebevolle Pflege von Mutter und Schwiegermutter. Und jeden Morgen kam die Hebamme mit dem Moped, um mich und das Baby zu versorgen. Im Haushalt ging alles seinen Gang, das besorgten die Omas. Nach 5 Tagen stand man wieder auf, soweit alles gesund war. Die Omas gingen wieder nach Haus, die Hebamme kam nicht mehr, und ich musste mich schnell wieder in die alten und neuen Pflichten hineinfinden. Mir war es dann nach jedem Wochenbett so, als hätte ich einen wunderschönen Urlaub gehabt.

 

 Ich weiss überhaupt nicht, wie ich die viele Arbeit hätte schaffen sollen ohne meine treuen und sebstlosen Helferinnen. Da war zunächst meine Schwiegermutter, die immer bereit war, zu kommen, wenn besondere Arbeiten im Haushalt anfielen, oder die Kinder zu betreuen, wenn ich bei der Feldarbeit helfen musste. Sei es beim Rübenhacken, beim Kohlpflanzen oder in der Heu- oder Kornernte. Die Garben mussten zu Hocken aufgestellt werden, und später beim Einfahren war es meine Arbeit, die Garben auf dem Fuder aufzuschichten, damit es ein schönes gerades Fuder wurde. An solchen Tagen war es schön zu wissen, dass die Kinder gut versorgt wurden und das Essen auf dem Tisch stand, wenn man nach Hause kam.

 

 Dann kam im Herbst das Dreschen, da war „Tante Frieda“, die Frau unseres Verpächters, für die Organisation zuständig. Sie war ja mit allem vertraut, was an solchen Tagen dazu gehörte und hat mir auch manchen Tip gegeben, z.B. wann der Dreschmeister am liebsten seine Zigarre nimmt usw. Das ganze Geschirr, das man zum Dreschen braucht, hatten unsere Vorgänger auf dem Hof gelassen, als sie nach St. Michaelisdonn aufs Altenteil zogen.

 

Einige Tage vor dem großen Ereignis fuhr ich mit dem Fahrrad nach St. Michel, um mit ´Tante Frieda` alles zu besprechen und zu beratschlagen, was wir am besten kochen würden, damit das Essen auch zur Zufriedenheit aller ausfiel. Am Abend vor dem großen Tag wurden Tische und Bänke vom Boden geholt und aufgestellt in dem langen Verbindungsgang zwischen Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Abends wurde der Tisch gedeckt für den Morgenkaffee. An solchen Tagen mussten wir schon um 04.30 Uhr aufstehen, denn das Melken musste ja vorher fertig sein, ehe es ans Frühstückmachen ging.

 

Um 06.30 Uhr kamen die Drescherleute herein, es gab Milchsuppe, belegte Brote und Kaffee. Um 7.00 Uhr ging die Arbeit an der Maschine los. ( Die Dreschmaschine war meistens schon am Abend vorher vom Nachbarhof gekommen und aufgestellt worden). Inzwischen waren Tante Frieda und Onkel Rudolf schon mit dem Fahrrad aus St. Michel gekommen. Wir Frauen hatten dann genug in der Küche zu tun. Die Tische wurden abgedeckt, das Geschirr abgewaschen und wieder für das zweite Frühstück aufgedeckt. In der Küche wurden Brote gestrichen und belegt mit verschiedenen Wurstsorten, Käse und Eiern. Drei große Kannen Kaffee wurden gekocht. Pünktlich um 09.00 Uhr musste alles auf dem Tisch stehen. Die Dreschmaschine stand still und die Leute kamen herein, 22 bis 24 Mann. Während dieser Pause hat Meister Enno eigenhändig die Maschine abgeschmiert, damit nachheer wieder alles lief wie `geschmiert´. 09.15 Uhr kam ein Pfeifton von der Maschine und jeder fand sich wieder auf seinem Platz ein. Da waren die Garbenzuschmeisser, an der Maschine die Einleger, die Sackträger, die das Korn in Säcken auf dem Rücken auf den Boden trugen. Dann waren da noch die Srohträger und die „Kaffdüwel“. das waren die Männer, die in einem grossen Laken Kaff und andere Dreschabfällen wegtrugen. Dies war die staubigste und schmutzigste Arbeit.

 

Wenn alles seine Gang ging, fand sich auch Meister Enno ein für eine gemütliche Früstückspause bei Tante Frieda. Währenddessen wurde die Arbeit an der Maschine vom 2. Meister und dem Bauern übernommen.

 

Für uns Frauen ging es nun ans Mittagkochen. ein beliebtes Essen am Dreschtag war Mehlbeutel mit Schweinebacke und Johannisbersoße. Es wurden auch noch Pellkartoffeln und Senfsoße zur Schweinebacke gereicht. Wir brauchten acht große Mehlbeutel, die im Waschkessel gekocht wurden. Zum Mittagessen gab es für die Männer noch einen Korn. Dann hieß es wieder Tischabräumen, abwaschen und neu andecken für die Kaffeepause um 15.00 Uhr. Da gab es wieder belegte Brote und Obst- und Sreuselkuchen, die am Vortag gebacken wurden. Es wurde dann weitergedroschen bis 18.00 Uhr. In der Küche wurde inzwischen das Abendessen zubereitet. In drei großen Pfannen wurden Kartoffeln gebraten. Dazu gab es Brot und Kaffee oder Milch zu trinken. Manchmal blieb die Dreschmaschine drei Tage auf dem Hof. Dann gab es in der Küche auch nicht so schnell Feierabend, weil wieder für den nächsten Tag alles vorbereitet werden musste. Meistens haben die Nachbarsfrauen auch untereinander abgesprochen, was gekocht wurde, damit das Essen für die Drescherleute immer abwechslungsreich blieb.

 

 Ein weiteres Großereignis im ländlichen Haushalt war im Winter das Schweineschlachten. Dazu bedurfte es wieder vieler Vorbereitungen. Weckgläser und Dosen wurden gewaschen, Salz, Gewürze und sonstige Zutaten eingekauft. Die Pökeltonne wurde ausgescheuert, und auch die Leiter, auf der das Schwein hängen sollte, wurde gesäubert. Am Abend wurde der Waschkessel mit Wasser gefüllt und ein paar Briketts untergelegt, damit sich das Wasser schon erwärmte. Morgens vor dem Melken habe ich dann tüchtig Feuerung nachgelegt, denn um 08.00 Uhr kam Hannes-Schlachter, dann musste das Wasser kochen. Pünktlich um 08.00 Uhr stellte er sein Rad an die Wand, ging zum Kessel und tauchte ganz kurz den Finger in das kochende Wasser und sagte: „ Jo, he kookt, nu kannt losgohn!“ Inzwischen hatten die Männer das Schwein herangeholt. Nachdem es abgestochen war, musste ich das Blut auffangen und umrühren. Das Schwein wurde nun mit kochendem Wasser über-brüht, damit man die Borsten besser abschrapen konnte. Dabei musste mein Mann dem Schlachter helfen. War das Schwein sauber, gab es für die Männer den ersten Korn. Dann wurde das Tier an den Hinterbeinen an die Leiter gebunden und diese mit viel Hallo draussen an der Mauer aufgerichtet. So ein Schwein wog damals drei bis vier Zentner. Nun wurde es aufgeschnitten und ausgenommen, die beiden Hälften auseinander gklappt, damit das Fleisch auskühlen konnte. Danach gab es erstmal ein zünftiges Schlachterfrühstück, oftmals noch mit der letzten Mettwurst vom Vorjahr. „De hest Du goot wohrt!“, sagte Hannes-Schlachter. Zum Schluss bekamen die Männer noch einen steifen Grog und dann musste Hannes weiter. An manchen Tagen hatte er drei bis vier Schweine zu schlachten. Beim Hinausgehen rief er noch: „Klock fief!“, das hieß, nachmittags um 5.00 Uhr kam er wieder zum Zerlegen. Inzwischen kam der Fleischbeschauer, um das Fleisch zu untersuchen. Nachmittags mussten wir rechtzeitig melken, denn zum Zerlegen musste ich wieder dabei sein und dem Schlachter sagen, wie ich das Schwein zerteilt haben wollte.

 

Nachdem alles fein säuberlich zerlegt war, wurden noch die Schinken, Speckseiten, Backen und einige kleinere Stücke in der Pökeltonne eingesalzen. Ich bekam vom Schlachter genaue Anweisung, wie lange das Fleisch drin bleiben musste, bevor es in den Rauch kam. Am Abend wurde noch der Kopf, die Zunge, das Herz und die Nieren und einige Stücke Bauchfleisch im Waschkessel gekocht, damit sie über Nacht auch wieder auskühlen konnten.

 

Am nächsten Morgen wurde wieder früher aufgestanden als sonst, damit das Melken fertig war, wenn es ans Wurstmachen ging. Tante Frieda wurde mit dem Motorrad aus St. Michaelisdonn geholt. Sie setzte sich gleich an den Tisch und schnitt das Gekochte vom Vorabend in kleine Würfel zur weiteren Verwendung für Presskopf, Blutwurst und Leberwurst. Mein Mann hatte inzwischen alles Fleisch, was für Mettwurst, Bratwurst und Leberwurst verwendet werden sollte, durch den Wolf gedreht. Danach war er aus der Küche entlassen und wir Frauen hatten alleine das Sagen. Das Mett wurde mit Salz und Gewürzen eine Stunde geknetet und dann fest in Därme gestopft, einen Tag an Stangen in den Keller gehängt und danach zum Räuchern gebracht. Blutwurst, Leberwurst, Presskopf und Grützwurst füllten wir in Därme und ließen sie in siedendem Wasser ganz leise ziehen, damit ja nicht die Därme platzten.

 

Zu Mittag briet Tante Frieda für uns alle Karbonade. Dazu gab es Rotkohl, das war ein Festessen. Nachmittags war dann noch allerhand zu kochen und zu braten wie z.B. Saure Rippen und Scharzsauer. Das angebratene Fleisch wurde in Dosen und Weckgläser gefüllt und diese im Waschkessel eingekocht. Einfrieren gab es zu der Zeit noch nicht.

 

Zur Kaffeezeit war die Küche wieder sauber, dann schmeckte eine gute Tasse Kaffee herrlich. Tante Frieda wurde wieder mit dem Motorrad, wohlversorgt mit einem leckeren Schlachtpaket , nach Hause gebracht. Am nächsten Tag galt es, die Gläser und Dosen schön im Keller aufzureihen und man freute sich, dass die Familie wieder für lange Zeit gut zu essen hatte.

 

 Anfang der sechziger Jahre gab es grosse Veränderungen in der Landwirtschaft. Die Landflucht setzte mehr und mehr ein. Davon wurden auch wir betroffen. Das letzte „junge Mädchen“, das drei Jahre bei uns gewesen war, verliess uns, um in die Stadt zu gehen. Nun fanden wir keins mehr, das bereit war, auf dem Lande zu arbeiten. Zum Glück bot sich eine Frau aus Eddelak an, bei uns zu melken. Sie kam morgens und abends und war auch sonst bereit, mal auszuhelfen. Sieben Jahre war sie bei uns und hiess bei den Kindern nur „unsere Tante Lene“. Das Schönste war für die Kinder, wenn sie Geschichten aus alten Zeiten oder Erlebnisse aus ihrer Jugendzeit erzählte, davon konnten sie nie genug kriegen.

 

Unser Milchviehbestand hatte sich mit den Jahren von anfangs sieben auf 20 Kühe vergrössert, so dass wir bald eine Melkmaschine benötigten. Damit wurde die Melkarbeit leichter, aber auch hektischer. Bei der Feldarbeit wurde auch vieles einfacher. Die ersten Lohnunternehmer kamen mit den Mähdreschern und Strohpressen, da blieb von den Erntearbeiten nur noch das Stroheinfahren, wobei meine Hilfe benötigt wurde. 1965 ging unser Tagelöhner nach neun Jahren nach Brunsbüttel zur Industrie. 1967 begann unser ältester Sohn die Landwirtschaftslehre und ging anschliessend gleich für zwei Jahre zur Bundeswehr. Da mussten die drei jüngeren Kinder tüchtig mit ran.

 

1970 konnten wir den bis dahin gepachteten Hof kaufen, was natürlich mit grossen finanziellen Belastungen verbunden war. 1973, als unser Ältester Ausbildung und Bundeswehr hinter sich hatte, haben wir ihm den Hof verpachtet. Um ihn nun nicht mit hohen Pachtzahlungen zu belasten, suchte mein Mann sich Arbeit beim Wasserbauamt in Brunsbüttel. Da unser Sohn zu der Zeit noch nicht verheiratet war, wohnten wir zusammen auf dem Hof. Das war für mich eine schwere Zeit, ich war zugleich Bäuerin unf Frau eines Angestellten. 1979 kam dann eine junge Bäuerin auf den Hof, da wurde es für mich leichter. Wir bauten uns in der Nähe des Hofes ein kleines Altenteilerhaus und konnten so immer mit einspringen.

 

Die Kinder sind jetzt alle verheiratet, die beiden Söhne haben einen Beruf erlernt. Einer ist Meister beim Wasserbauamt und der Jüngste ist Beamter beim Bundesgrenzschutz. Den beiden geht es gut, sie haben sich jeder ein Haus gebaut und haben beide drei Kinder. In Ihrer Freizeit helfen sie oft mit auf dem Hof. Unsere Tochter hat im Nachbardorf in einen Milchviehbetrieb eingeheiratet, dort sind zwei Kinder. Und hier bei uns auf dem Hof sind drei Kinder, somit haben wir 11 Enkel, die uns viel Freude machen.

 

Rückblickend kann ich sagen, dass unsere Mühe und schwere Arbeit sich gelohnt haben, und in Dankbarkeit denke ich oft an alle, die uns geholfen haben, die schweren Zeiten durchzustehen. Wir können nur noch versuchen, alle Liebe und Hilfsbereitschaft, die wir erfahren haben, an unsere Kinder und Enkel weiterzugeben.

 

 

 

Wilhelmine Schladetsch, geb. Liermann

 

1924-1999